Anfang 1944 erreichten die Alliierten durch tägliche Bombardements die Luftüberlegenheit über Deutschland und seine großen Industriestädte. Um sicher zu stellen das dir Produktion weiter geführt werden konnte, wurde ein Teil der Produktion in neue oder bestehende Stollen bzw. Bergwerke in Süddeutschland und Österreich verlagert. Im Frühjahr 1944 begannen die Deutschen mit dem Bau des berüchtigsten Konzentrationslager von allen, in Sankt Georgen an der Gusen, das Konzentrationslager Gusen II .
Die Deutschen hatten Pläne für eine der größten Untertageverlagerungen. Über 10.000 Zwangsarbeiter begannen im Berg zu bohren und zu graben um eine Untertageverlagerung von über 50.000 Quadratmeter zu bauen. Diese Arbeit war nach 13 Monaten fertiggestellt.
Sogar schon bevor die Untertageverlagerungsstätte ganz ausgebaut war begannen 6500 Arbeiter zu produzieren. Sie begannen den Flugzeugrumpf zu bauen, dann kamen weitere Komponenten dazu, die in Deutschland andernorts, für den modernen Jet Me 262, produziert wurden.
Während des Sommers verließ das erste Flugzeug die Untertageverlagerung, bis Kriegsende wurden dort über 1000 Me 262 Flugzeuge gebaut.
Die Zwangsarbeiter wurden gezwungen bis über ihre körperlichen Grenzen hinauszugehen, infolgedessen verstarben in derselben Zeitperiode zwischen 10.000 bis 20.000 Zwangsarbeiter.
Alle diese Fabrikationsstätten waren in verbunkerten Bergwerken welche geologische Tarnnamen erhielten. Die Anlage in Sankt Georgen an der Gusen zum Beispiel hatte den Tarnnamen Bergkristall.
Kurz vor der Befreiung im Mai 1945 planten die Deutschen die gesamte Anlage zu sprengen. Dies sollte verhindern das der Feind von technischen Neuerungen Kenntnisse und Vorteile erlangt und um alle Spuren zu tilgen die auf die Ausnutzung von Zwangsarbeitern hinweisen könnten.
Glücklicherweise gelang es den Deutschen nicht die Anlage zu sprengen und nachdem die Amerikaner das Areal sichteten und mitnahmen was sie gebrauchen konnten übernahmen im August 1945 die sowjetischen Einheiten die Untertageverlagerung. In 1947 sprengten sie mehrere wichtige Tunnel und Eingänge sodass die Anlage heute geschlossen ist.
© Bild aufgenommen von Rudolf A. Haunschmied
© Bild aufgenommen von Rudolf A. Haunschmied
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