Fliegerhorst Tirstrup

Die Bauarbeiten für den "Fliegerhorst Tirstrup" begannen Anfang 1944, wobei Rollbahnen, Start- und Landebahn sowie Hangars sehr schnell fertig waren. Zudem wurden folgende Anlagen errichtet: Kommunikationsbunker (L484), Befehlsbunker (R608), Sanitätsbunker (R639) und Mannschaftsbunker (R622).

Darüber hinaus wurden die umliegenden Gehöfte für die Bereitstellung von Truppen und Material beschlagnahmt.

Zur Flugplatzverteidigung wurden MG-Bunker errichtet, Gräben ausgehoben sowie Flakstellungen eingerichtet.

Ende 1944 wurde der Flugplatz in Betrieb genommen; er diente sowohl als Nachtjäger-Horst als auch als Heimat-Horst für das „Mistel“-Projekt der Luftwaffe. Das „Mistel“-Gespann bestand aus einem bemannten Jagdflugzeug, das mit einem unbemannten und mit Sprengstoff beladenem Bomber verbunden war. Der Pilot des Jagdflugzeuges konnte den Bomber als eine Art Großbombe über dem Ziel ausklinken.

Gegen Ende des Krieges waren die deutschen Flugplätze in Dänemark überfüllt mit Flugzeugen, so dass sich am 2. April 1945 über 700 Bomber aus England auf den Weg machten, um mehrere dieser Flugplätze anzugreifen. Aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse über den Zielen musste die Operation jedoch abgebrochen werden, das heißt die Bomber kehrten unverrichteter Dinge wieder zu ihren Flugplätzen zurück.

Mitte der 1950er Jahre wurde der Platz als NATO-Flugplatz wieder in Betrieb genommen. Allerdings wurde 1998 der militärische Teil des Flugplatzes wieder aufgegeben, so dass heute nur noch zivile Flugzeuge in Tirstrup starten und landen.