Brücke von Remagen

Die Brücke über den Rhein bei der deutschen Stadt Remagen wurde während des Ersten Weltkrieges gebaut. Die zweigleisige Eisenbahnbrücke diente der Erleichterung von Nachschub- und Truppentransporten an die Front. Anfang 1918 war der Bau der Brücke abgeschlossen und sie erhielt den Namen „Ludendorff-Brücke“, nach dem berühmten deutschen General.

Ende Februar 1945 war der Rhein das letzte natürliche Hindernis im Rücken der sich zurückziehenden deutschen Soldaten und die Alliierten wussten, dass die Deutschen versuchen würden, auf ihren Rückzug sämtliche Brücken zu sprengen. Insofern hofften die Alliierten, dass ein rascher Vorstoß zur Brücke von Remagen die sich hier noch auf der linksrheinischen Seite befindlichen deutschen Truppen festsetzen könnte und damit eine Sprengung der Brücke würde verhindern können. Am 7. März war der amerikanische Vorstoß bereits so weit fortgeschritten, dass die Amerikaner sich über die Brücke zurückziehende deutsche Einheiten beobachten konnten. Als die Amerikaner von den Deutschen bemerkt wurden, wurden die an der Brücke angebrachten Sprengladungen zwar gezündet, brachten die Brücke aber nicht wie geplant zum Einsturz. Infolgedessen stürmten US-Truppen die Brücke und bildeten einen kleinen Brückenkopf auf dem Ostufer. Am folgenden Tag wurde 25.000 US-Soldaten über die schwer beschädigte Brücke gebracht, die damit sofort für den weiteren Vormarsch in Richtung Osten zur Verfügung standen. In einem verzweifelten Versuch, die Brücke doch noch zu zerstören, verschoss die Deutsche Wehrmacht elf V-2-Raketen gegen die Brücke, ohne jedoch die Brücke zu treffen. Der Abschuss erfolgte von mobilen Abschussrampen in der Nähe von Dalfsen. Am folgenden Tag, dem 17. März 1945, stürzte die beschädigte Brücke schließlich ein – zu spät, um den amerikanischen Vormarsch noch ernsthaft zu behindern. Der amerikanische Brückenkopf stand und US-Pioniereinheiten hatten weiter südlich bereits Pontonbrücken über den Rhein geschlagen. Die Ludendorff-Brücke wurde nie wieder aufgebaut. Im Brückenpfeiler auf dem Westufer befindet sich heute das Friedensmuseum, mit einer Ausstellung zur Geschichte der Brücke.