Die Oberbayerische Forschungsanstalt

Aufgrund der stetig wachsenden Bedrohung durch alliierte Bomber, verlegte die Messerschmitt AG im Oktober 1943 Teile der in Regensburg ansässigen Fabrik. So wurde die aus 2.200 Mitarbeitern bestehende Verwaltungs- und Forschungsabteilung in der Conrad-von-Hötzendorf-Kaserne in Oberammergau untergebracht. Für die Errichtung eines Tunnelsystems südlich der Kaserne, in dem die neuen Me 262-Jagdflugzeuge produziert und erprobt werden sollten, wurden 500 Zwangsarbeiter eingesetzt.

Die gesamte spätere Produktion wurde von Oberammergau aus koordiniert. Dazu gehörten mehrere unterirdische Fabriken wie die in Sankt Georgen an der Gusen und in Eschenlohe.

Alle Fabrikanlagen, die in neu angelegten Stollen errichtet wurden, erhielten als Decknamen geologische Bezeichnungen – die Anlage bei Oberammergau bekam den Decknamen „Cerusit“.

Ende April 1945 wurde die Anlage von US-Truppen eingenommen. Die Kaserne und ihre Einrichtungen wurden anschließend als Sammelstelle für Informationen und Techniker in Bezug auf deutsche Waffensysteme genutzt.

Seit 1953 dient die Kaserne als die weltweit einzige NATO-Schule.