Marine Küstenbatterie Noordwijk

Der Bau dieser Geschützbatterie begann kurz nach der deutschen Besetzung der Niederlande im Jahr 1940. Während die Kämpfe in Belgien und Frankreich andauerten, erbaute die Kriegsmarine (Deutsche Marine) eine Vielzahl von Geschützbatterien entlang der Küste mit der Absicht, alliierte Schiffe aus dem Englischen Kanal während der Operation "Seelöwe" (die geplante deutsche Invasion Großbritanniens) fernzuhalten/abzuwehren. Nach der Wende des Krieges zu Gunsten der Alliierten änderte sich die Bedeutung der Geschützbatterien; sie wurde als Verteidigungsstellungen gesehen und schließlich ein Teil des Atlantikwalls.

Die Geschützbatterie Noordwijk wurde auf einem Golfplatz nördlich Stadt errichtet und die deutsche Marine nutzte dafür vier erbeutete französische 155 mm. Geschütze. Diese stammten aus dem Jahr 1917 und hatten eine Reichweite von 19 km. Bis 1943 waren diese Geschütze im offenen Gelände positioniert; danach wurden starke Befestigungen vorgenommen und für alle Anlagen Betonbunker gebaut. Das Einzigartige an der Geschützbatterie in Noordwijk war, dass die einzelnen vier Geschütz-Kasematten mit dem Kommandobunker (S414) und Munitionsbunker (Fl246) durch unterirdische Gussbeton-Tunnel verbunden wurden. Während eines Überfluges alliierter Bomber auf dem Weg zu ihrem Ziel - der Flugplatz von Schiphol in Amsterdam - im Dezember 1943 wurden die Grabungsarbeiten für den großen Kommandobunker beobachtet. Um die Batterie optimal zu verteidigen gab es zwei gesonderte Geschützbunker (R612) sowie mehrere Maschinengewehr- und Mörser-Bunkerstellungen.

Nach Befreiung der Niederlande wurden die Geschütze abgebaut und alle Bunker mit Sand bedeckt. Einer der großen Munitionsbunker wurde während des Kalten Krieges als eine sichere Lagerstätte für Kunstschätze genutzt. In den späten 90er Jahren begann ein Interessenverein mit dem Freilegen der Tunnel und heute gibt es dort ein Museum.