Ende des 19. Jahrhunderts wurden im Norden der damaligen Tschechoslowakei drei Spinnereien gebaut, eine in der Stadt Rabstein, eine in Janska und eine in Kamenice. Das Gebiet, in dem sich diese drei Spinnereien befanden, wurde 1938 aufgrund des Münchener Abkommens dem Deutschen Reich zugeschlagen. Anfang 1942 wurde beschlossen, diese Spinnereien zur Waffen- und Flugzeugteileproduktion zu nutzen.
Nachdem die Fabrikanklagen der Weser-Flugzeugbau GmbH aus Bremen 1942 von britischen Bombern angegriffen worden waren, musste die Produktion außerhalb der Reichweite alliierter Bomber untergebracht werden und wurde infolgedessen in die Spinnereien verlegt. Während des Jahres 1943 waren etwa 6.000 Fachkräfte und Arbeiter vor Ort, so dass die Produktion weiter laufen konnte. Schon bald waren mehr als 6.000 Arbeiter, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in der Produktion im Einsatz.
Anfang 1944 hatten die Alliierten die Lufthoheit im Luftraum über Deutschland und die großen deutschen Industriestädte waren fast täglich Luftangriffen ausgesetzt. Um sicherzustellen, dass die Produktion dennoch weitestgehend ungestört fortgesetzt werden kann, wurden die wichtigsten Teile der deutschen Rüstungsindustrie in neue oder bereits bestehende Stollenanlagen in Süddeutschland verlegt.
Auch in Janska fand man einen geeigneten Platz hierfür und im August 1944 wurden die ersten rund 700 Häftlinge aus dem KZ Flossenbürg in ein neu errichtetes Lager verlegt. Während der nächsten sechs Monate schachteten diese Sklavenarbeiter fast 20.000 m² Material aus dem Boden und dem Sandstein aus. Alle Fabrikanlagen, die in den neu ausgeschachteten Stollen untergebracht wurden, erhielten geologische Decknamen – die Anlage in Rabstein erhielt den Namen „Zechstein“.
Nach dem Krieg wurden die ehemaligen Lager als Internierungslager und als Flüchtlingslager für Sudetendeutsche aus der Umgebung genutzt. Zwischen 1953 und 1994 dienten die unterirdischen Räume in Rabstein als Munitionslager und in Janska wurden 8 Millionen Liter Treibstoff eingelagert.
Derzeit gibt es eine Ausstellung vor Ort zu sehen und es ist auch möglich, die alten unterirdischen Gänge besichtigen.
© Bild aufgenommen von Sandor
© Bild aufgenommen von Sandor
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