Stützpunktgruppe Söndervig

Die Deutschen betrachteten das Gebiet um Søndervig als den für eine alliierte Landung geeignetsten Ort und befestigten ihn daher entsprechend. Hierbei wurde die Stadt Søndervig zu einem Infanterie-Stützpunk ausgebaut und im Norden errichtete man eine Geschützbatterie – zwischen der Stadt und der Batterie entstand eine Funkmessstation.

Mit dem Bau der Geschützbatterie bei Houvig, einem Ort in den Dünen 3 km. nördlich von Søndervig, wurde von der deutschen Armee 1941 begonnen. Anfangs standen hier vier 105 mm-Kanonen in offenen Stellungen, deren Bedienmannschaften in einer Kaserne untergebracht waren. Ende 1942 wurde mit dem Bau von Bunkeranlagen begonnen. In den folgenden Jahren wurden Bunker für Feuerleitbunker (R636), Geschützbunker (R671) und Mannschaftsbunker (R501, R622 und R628) gebaut. Außerdem wurden Munitionsbunker (R134 und R607), Luftverteidigungsbunker (L409A und Fl277) sowie Pak-Stände errichtet.

Außer der Geschützbatterie in Houvig gab es zehn weitere, ähnlich aufgebaute 105 mm-Batterien in Dänemark. Bei den Geschützen aus dem Jahr 1913 handelte es sich um Beutestücke aus Frankreich mit einer Reichweite von etwa 12 Kilometern.

Die meisten Bunker dieser Batterien befanden sich am Strand oder in den Dünen dahinter und sind heute noch zu sehen, ebenso wie das zugehörige Stellungssystem.

Unmittelbar südlich der Geschützbatterie errichtete die Deutsche Luftwaffe 1942 eine Funkmessstation mit dem Decknamen „Ringelnatter“. Zusammen mit einer starken Luftabwehr wurde die Anlage aus einem großen, zweistöckigen Befehlsbunker (L487) heraus geführt. Bei Kriegsende waren hier insgesamt acht verschiedene Funkmessanlagen in Betrieb, alle mit unterschiedlichen Aufgaben – darunter auch Anlagen vom Typ Wassermann S und Wassermann M zur Verfolgung gegnerischer Flugzeuge.

Die Befestigungsanlagen der Stadt Søndervig wurden laufend ergänzt durch Panzerabwehrkanone-Bunker (R600 und R680) und Kampfanlagen für die Infanterie (R666, R632 und R633). Noch heute findet man die Bunker am Strand und verstreut in den Dünen nahe der Stadt.