Festung Libau

Liepāja oder Libau, wie es auf Deutsch hieß, war immer schon eine wichtige Hafenstadt, so dass der russische Zar gegen Ende des 19. Jahrhunderts den Bau von Befestigungsanlagen anordnete.

Nach der deutschen Besetzung am 29. Juni 1941 wurden diese Befestigungsanlagen verstärkt.

Infolge der waffentechnischen Entwicklungen während des Kriegs wurde die Befestigung Ende 1943 noch stärker ausgebaut; so wurde u. a. ein Panzergraben um die Stadt gezogen, den man mit Maschinengewehr-Bunkern (R58c) verstärkte.

1944 war Libau zusammen mit dem Rest der Halbinsel im so genannten Kurland-Kessel eingeschlossen; ab Oktober 1944 wurde der gesamte Nachschub für die eingeschlossene Heeresgruppe Nord über Libau und die nördlichere Hafenstadt Windau (Ventspils) verschifft.

Die Kurland-Kessel bestand bis zum Ende des Krieges im Mai 1945 – während dieser Zeit wurden die eingeschlossenen 500.000 Soldaten hauptsächlich über zwei Häfen mit Nachschub versorgt.

Während die einlaufenden Schiffe Nachschub brachten, nahmen die auslaufenden Schiffe verwundete Soldaten und Zivilisten aus dem Kessel mit.

Der Panzergraben und die vielen Bunker existieren noch heute, unmittelbar ostwärts und nordostwärts der Stadt.