Feld Munitions Läger 1106 Leopold

Ende 1939 verlegten die Franzosen Teile ihrer LEO 45- Bomberproduktion in unterirdische Steinbrüche. Diese befanden sich in Saint-Leu-d`Esserent, etwa 50km nordwestlich von Paris. Sie installierten eine Heizungs- und Lüftungsanlage, Produktionsstätten und Behausungen für ca. 1100 Arbeiter.

Nach der deutschen Besetzung im Sommer 1940 übernahm die Luftwaffe die Einrichtung und begann prompt mit der Befestigung und Umstrukturierung. Im Jahr 1942 plante die Luftwaffe den Bau einer größeren Anlage die, geschützt vor Bombenangriffen, ihre V-1 Raketen belagern sollte.

Der Ort Saint-Leu-d`Esserent war, aufgrund der Lage an einer Eisenbahntrasse, wie dafür geschaffen die Startbasen in der Region Calais zu versorgen. Organisation Todt wurde mit der Planung und dem Bau beauftragt, der 1943 begann. Die meiste Arbeit wurde von russischen Kriegsgefangenen und französischen Arbeitern und Spezialisten abgeleistet.

Im Frühjahr 1944 erreichten die ersten V-1-Raketen per Zug das Lager, direkt vom Herstellungsstandort Nordhausen. Kurz nachdem die ersten V-1 auf London abgefeuert wurden, begann auch schon die Bombardierung von Saint-Leu-d`Esserent.  Drei groß angelegte Angriffe am 04.Juli, 07.Juli und 07.August 1944 wurden durchgeführt. Der letzte Angriff wurde mit sogenannten 6-Tonnen „Tall Boys“ geflogen. Dieser stoppte die komplette Arbeit in Saint-Leu-d`Esserent  und so wurde das gesamte Lager am 11.August evakuiert.  Um zu verhindern dass die Alliierten die Technik der V-1 studieren konnten, wurde versucht das gesamte Lager zu sprengen. Dieser Versuch misslang aber.

Am 30.August erreichten die ersten alliierten Truppen Saint-Leu-d`Esserent und begannen schnell mit der Begutachtung und Auswertung der Daten der verbliebenen V-1 Raketen.

Im Jahr 1946 verließen die Amerikaner die Örtlichkeit und übergaben sie der französischen Armee. Nachdem alle Waffen entsorgt wurden übergab die Armee die Örtlichkeiten einer zivilen Firma die dort Pilze züchtet.