V1 Feuerstellung Vacqueriette

1943 errichteten die Deutschen nahe der Stadt Vacqueriette eine von vielen Feuerstellungen für ihre V-1-Raketen im Norden Frankreichs. Vorgesehen war, die Raketen hier zu montieren und vorzubereiten, um sie dann gegen England zu verschießen.

Die V1-Rakete konnte nach dem Abschuss nicht mehr kontrolliert werden, so dass die Abschussrampe bereits direkt auf das Ziel ausgerichtet sein musste. Die Rampe in Vacqueriette zielte direkt auf das 240 km. entfernte London.

Die Entfernung von der Rampe zum Ziel war äußerst wichtig, da die V1-Rakete in gerader Linie zum Ziel flog und erst dann zu Boden ging, wenn der mitgeführte Treibstoff aufgebraucht oder die Treibstoffzufuhr des Raketenmotors durch ein spezielles Ventil unterbrochen wurde. Dieses System war zwar einfach, aber nicht sehr genau.

Die einfache und leichte Bauweise sowie die geringe Größe der Abschussrampen waren bewusst so gewählt, damit die Anlage schnell und kostengünstig errichtet werden konnte und ihre Existenz der gegnerischen Luftaufklärung weitgehend verborgen blieb. Dennoch wurden diese Anlagen von alliierten Aufklärungsflugzeugen schon frühzeitig entdeckt, allerdings hatte man keine Erklärung für den Zweck der Anlagen. Aufgrund ihrer gekrümmten Form wurden sie daher als „Ski-Plätze“ bezeichnet. Mit Beginn der V-1-Beschiessungen wurden die festen Abschussrampen schwer bombardiert, so dass die Wehrmacht auf mobile und aus der Luft fast nicht erkennbare Abschussrampen auswich.  Die festen Rampen wurden daher tatsächlich nie genutzt, blieben aber bestehen, um Scheinziele für alliierte Bomber zu bieten.

Die konkrete Bedrohung durch V1-Raketen bestand bis Ende 1944, als das Gebiet von kanadischen und britischen Truppen eingenommen wurde.