Marine Küstenbatterie Lindemann

Die Batterie wurde 1942 westlich von Calais in Sangatte gebaut. Sie wurde benannt nach dem letzten Kapitän des Kriegsschiffes Bismarck welches im Jahr davor unterging. Die Batterie war ausgestattet mit drei 406 mm. Adolf Kanonen welche aus der Batterie Schleswig-Holstein in Polen stammen. Die Standardgranaten für diese Geschütze wogen über 1000 kg. und hatte eine Reichweite von 42 bis 56 Kilometer. Das 23 m. lange Geschützrohr hatte eine Lebensdauer von 250-300 Schuss. Die Kanonen waren in Geschützbunkern eingebaut welche eine Deckenstärke von fast 4 m. hatten. Die Kanonen sollten den Bereich bis Südostengland abdecken, in zwei Jahren schossen sie 2200 mal über den Kanal nach England.

Da die Batterie Lindemann die größten Geschütze entlang des Atlantikwalls in Frankreich hatte, wurde die Batterie zu einem bevorzugten Gebiet der alliierten Luftangriffe und Artillerieduelle über den Kanal.

Die alliierten Bomben konnten der Batterie Lindemann allerdings nichts anhaben. Am 4. September 1944 konnte allerdings ein britisches Eisenbahngeschütz eine der Kanonen treffen. Am 21. September 1944 wurde das Areal von alliierten Bombern 4500 mal bombardiert danach war eine zweite der drei Kanonen zerstört. Die letzte Kanone wurde durch die kanadischen Soldaten ausgeschaltet als sie die Batterie Lindemann am 26. September 1944 einnahmen.

1980 wurde das Areal mit dem Aushub des Kanaltunnels aufgefüllt. Die drei großen Geschützbunker wurden damit teilweise „beerdigt“ aber es ist trotz allem möglich Spuren dieser Batterie noch zu sehen ebenso die Krater der alliierten Bomber von 1944.