NS Ordensburg Vogelsang

In den frühen 1930er Jahren setzte die nationalsozialistische Führung in Deutschland alles daran, Ausbildungszentren für künftige Führungskräfte und politische Soldaten zu schaffen. Hierzu wurden drei Schulen im Stil mittelalterlicher Burgen errichtet. Neben der Ordensburg Vogelsang waren dies:

Ordensburg Krössinsee, in Pommern in Westpreußen (heute Polen), und

Ordensburg Sonthofen, im Allgäu, im Süden Bayerns.

Eine vierte Schule wurde in der bereits bestehenden mittelalterlichen Marienburg in Ostpreußen (heute Polen) eingerichtet. Jede dieser Schulen war für ein Jahr der Nachwuchsausbildung verantwortlich.

Die Ordensburg Vogelsang im heutigen Nordrhein-Westfalen wurde zwischen 1934 und 1936 nach Entwürfen des Architekten Clemens Klotz auf einem das gesamte Tal beherrschenden Hügel errichtet. Hier war man verantwortlich für das zweite Ausbildungsjahr und übernahm die Schüler aus Krössinsee. Von der Ordensburg Vogelsang aus kamen die Schüler dann in ihrem dritten Ausbildungsjahr nach Sonthofen in Südbayern.

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verlagerten sich die Prioritäten der Schulen von der Ausbildung von Nachwuchsführungskräften auf die Unterbringung militärischer Einheiten. Darüber hinaus wurden hier jedoch weiterhin Hitlerjungen für den Kriegseinsatz ausgebildet. Während eines alliierten Bombenangriffs im Jahr 1944 wurden Teile der Einrichtung zerstört und 1945 nahmen amerikanische Truppen die Gegend ein.

Nach dem Krieg nutzte die belgische Armee die Einrichtung als Kaserne und Übungsplatz. 2006 wurde die Kaserne aufgegeben und kann heute als Teil des „Nationalpark Eifel“ besichtigt werden.