Marine Flakbatterie Försterei

Im Februar 1918 wurde die unabhängige Republik Litauen ausgerufen. Das Gebiet hatte zuvor lange zu Polen gehört und war zu diesem Zeitpunkt von der Deutschen Armee besetzt. Die Republik überstand die Kämpfe nach der Russischen Revolution als eigenständiger Staat. Am 23. März 1939 musste Litauen nach einem deutschen Ultimatum das Memelland an Deutschland abtreten, das einen Großteil der damaligen Litauischen Ostseeküste ausmachte.

So fiel bei der Deutschen Marine schnell die Entscheidung zur Befestigung dieser Küste.

Die Planungen sahen zwei Stellungen für Küstenartillerie und sechs kombinierte Batterien zur Küsten- und Luftverteidigung vor, die alle 1942 einsatzbereit sein sollten.

Die erste Küstenbatterie war die Batterie Brommy, auch Memel-Nord genannt. Sie bestand aus zwei Bunkern mit jeweils zwei kombinierten Geschützstellungen. Diese hatten an beiden Seiten offene betonierte Geschützbettungen und Mannschafts- und Munitionsbunker in der Mitte. Zwischen den Geschützstellungen lag der Kommandobunker mit den Ziel- und Peilgeräten.

Die 150 mm. Geschütze hatten eine Reichweite von 16 km. Anfang 1942 wurden sie durch vier 128 mm. Flugabwehrkanonen ersetzt. Diese konnten auch Schiffe auf eine Distanz bis zu 21 km bekämpfen.

Der Name der Batterie wurde dann in Küstenflakbatterie Försterei geändert. Die 150 mm. Kanonen wurden mitsamt ihren Mannschaften nach Norwegen auf die Insel Arnøy verlegt.

Ursprünglich waren in der Region zwei identische Küstenbatterien geplant, aber die Batterie Memel-Süd wurde nie gebaut. Die Batterie Försterei wurde nach dem Krieg von der Sowjetischen Armee übernommen. Heute liegt der Kommandobunker am öffentlichen Strand und beherbergt ein Museum.