Flugstützpunkt Rom

Kurz nach der deutschen Besetzung Dänemarks im April 1940 begann die Deutsche Wehrmacht mit dem Bau eines Flugplatzes nahe des südlich von Lemvig gelegenen Dorfes Rom. Ursprünglich besaß der Flugplatz Graspisten als Start- und Landebahnen und nur die Rollbahnen waren betoniert. Die Flugzeugabstellplätze waren von Erdwällen umgeben und mit Tarnnetzen gegen Fliegersicht geschützt. Für das Personal wurden in der Nähe Unterkünfte errichtet.

Am 7. April 1941 warf ein britischer Bomber vier Bomben auf den Flugplatz, die jedoch keinen Schaden verursachten.

Anfang Februar 1942 liefen die beiden Kriegsschiffe „Admiral von Scheer“ und „Prinz Eugen“ aus Wilhelmshaven mit dem Ziel Norwegen aus. Begleitschutz bei dieser Fahrt flogen 30 in Rom stationierte Messerschmitt Bf 110-Jagdflugzeuge der Luftwaffe.

1943 wurde der Flugplatz mit dem Bau von verschiedenen Bunkeranlagen erweitert, darunter Anlagen zur Unterbringung des Flugplatzpersonals (R501, R502 und R622), Anlagen für die Nahverteidigung, Munitionsbunker (R607), Befehlsbunker (R608) und ein Hospitalbunker (R118). Bis zum Frühjahr 1945 wurde der Flugplatz ständig erweitert, bis schließlich das letzte Flugzeug auf den Flugplatz in Grove überführt worden war. Anschließend wurden die Landebahnen zerstört, damit der Flugplatz von den Alliierten nicht genutzt werden konnte.

Von März 1945 an kamen deutsche Flüchtlinge auf dem Flugplatz in Rom an, wo sie zunächst in den alten Unterkunftsgebäuden untergebracht wurden. Mit dem Kriegsende im Mai 1945 stieg die Zahl der Flüchtlinge an, so dass zusätzliche Unterkünfte errichtet werden mussten. Das Flüchtlingslager wurde auf rund 200 Unterkünfte erweitert, die insgesamt bis zu 9.000 Menschen aufnehmen konnten. Die letzten Flüchtlinge verließen Rom Anfang 1948.

Der westlich der Landebahn gelegene Hospitalbunker wurde 1992 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und beherbergt heute eine Ausstellung über die Region.